Nach mündlich überlieferten Berichten einiger inzwischen verstorbenen älteren und langjährigen Mitglieder sollen noch Anfang des 20. Jahrhunderts im Winter Teilstrecken der gefrorenen Gete von Horn bis zur Getekuhle zum Schlittschuhlaufen genutzt worden sein.
Zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen gegenüber den Grundeigentümern und zur gegenseitigen Schulung in der Landbearbeitung wurden die ersten „Gartenbauvereine“ gegründet; im Bremer Osten nördlich der Eisenbahn im Bereich der „Schwachhauser Kämpe“ (Schwachhauser Heerstr.) der Gartenbauverein Schwachhausen (1888) und südlich der Eisenbahn im Bereich „Pagenthorn“ der Pagentorner Gartenbauverein (1889).
Zwischen diesen beiden Vereinen lag das Gebiet, das die Parzellisten bearbeiteten, die im Jahre 1904 den Parzellisten-Verein “ Im stillen Frieden“ gründeten.
Das Gebiet umfasste, wie im Kartenausschnitt von 1882 dargestellt, die Bereiche der „Gethkämpe, Auf der Gethe, Auf dem Felde und Auf den Dornhöfen“, beiderseits des „Schwachhauser Weges“ (heute Kirchbachstr.) und wurde begrenzt durch die heutige Straßburger Str.(im Westen), die Schwachhauser Heerstr. (im Norden), die Kirchbachstr.(im Osten) und die Eisenbahnlinie Bremen-Hannover (im Süden). Grundeigentümer und Verpächter waren zunächst vorwiegend Großbauern und Kaufleute als Eigentümer von Stadtvillen, später auch Erbengemeinschaften, Stiftungen usw.
Leider sind aus dieser Zeit keine weiteren Unterlagen, wie Protokolle, Mitgliederlisten usw., mehr vorhanden. Wahrscheinlich sind sämtliche Unterlagen, sofern sie nicht bei Gericht oder anderen Behörden hinterlegt werden mussten, bei der Zerstörung des Vereinsheims durch Kriegseinwirkung im März 1945 verbrannt.
So ist auch nichts bekannt über die Anzahl der Mitglieder, Vereinsaktivitäten und dergl.
Sicher ist jedoch, dass während des 1. Weltkrieges (1914-1918) und in der Zeit danach der Anbau von Obst und Gemüse für den Eigenbedarf, für Tauschgeschäfte und Verkauf sowie von Futter für Kaninchen, Ziegen und Schweine Hauptinhalt der „gärtnerischen“ Tätigkeit war. Für viele Bremer Familien waren die Erzeugnisse und deren Erlöse wichtige Bestandteile im Überlebenskampf gegen den Hunger. Es ist daher anzunehmen, dass in dieser Zeit die Mitgliedschaft, wie auch seinerzeit in anderen Vereinen, stark zugenommen hat, zumal die Bevölkerung danach trachtete, jedes geeignete Stück Land zu beackern. Wie auch in anderen Parzellengebieten wurden gegen potentielle Diebe dieser Erzeugnisse Wachdienste mit teilweiser amtlicher Schießerlaubnis organisiert. Dieses ist heute kaum vorstellbar, obwohl bei unserer Überversorgung mit Lebensmitteln, Obst und Gemüse diese „Berufsgruppe“ nicht ausgestorben ist und sich heute schwerpunktmäßig auf elektrische und elektronische Geräte in Kleingartenlauben spezialisiert hat.
Da seit dem Jahre 1900 in Bremen Vereinsgründungen von Gartenbau- und Parzellistenvereinen in immer schnellerer Folge erfolgten, drängte sich die Notwendigkeit auf, gemeinsame Vereinsinteressen auch gemeinsam übergeordnet zu vertreten und eine Dachorganisation zu schaffen. So wurde nach langen Diskussionen und Überlegungen im Jahre 1910 der „Verband bremischer Gartenbauvereine“ (heute „Landesverband der Gartenfreunde Bremen“ e. V.) gegründet. Dieser schloss sich bald darauf dem „Zentralverband deutscher Arbeiter- und Schreber-Gärtner“ an. Kurz nach der Gründung trat der Parzellistenverein „Im stillen Frieden“ dem bremischen Dachverband bei.